Altersverifizierung im Bereich E-Commerce: Worauf es ankommt

Weltweit kommen täglich neue digitale Angebote auf den Markt. Diese nutzen nicht nur Erwachsene ausgiebig – auch Kinder und Jugendliche machen von der Vielzahl an neuen Technologien und Angeboten im Online-Handel Gebrauch.

Von Tabak und Alkohol über Arzneimittel bis hin zu einigen Filmen oder Videospielen sind viele Produkte aber nicht für Minderjährige bestimmt. So wie die E-Commerce-Branche in den letzten Jahren explodiert ist, so hat auch die Notwendigkeit für strenge Altersverifizierung zugenommen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was eine effektive Altersverifizierung im E-Commerce ausmacht und worauf es bei der Online-Identitätsprüfung wirklich ankommt.

Wieso E-Commerce Websites eine Altersverifizierung brauchen

Altersverifizierungssysteme im E-Commerce sind nicht nur eine effektive Barriere für Minderjährige. Sie sind auch deshalb unabdingbar, weil sie Betrug bekämpfen, indem sie potenziell betrügerische Aktionen erkennen und unterbinden und vor Identitätsdiebstahl schützen – etwa durch eine sorgfältige Analyse von Kundendaten. Das stärkt außerdem das Vertrauen der Kunden.

Altersverifizierung im E-Commerce: Technologien und Methoden

In der Theorie stehen Unternehmen vor einem breiten Methodenangebot, da die Altersverifizierung auf unterschiedliche Art erfolgen kann. In der Praxis haben allerdings viele Methoden – wie die Abfrage von Kreditkarteninformationen und die Überprüfung von Ausweisdaten – Schwachstellen, wenn Minderjährige sich die Informationen einfach selbst beschaffen können.

Genauere und zuverlässigere Ergebnisse liefern häufig auf Altersverifizierung spezialisierte Drittanbieter-Dienste. Solche Dienste verwenden Überprüfungsmethoden und viele Datenquellen, um das Alter eines Kunden zu verifizieren. Diese sind zwar oftmals teurer als andere Verfahren, dafür aber weitaus sicherer.

KI-gestützte Identitätsprüfung

In der Welt des E-Commerce nutzen Unternehmen immer häufiger künstliche Intelligenz (KI) zur Altersverifizierung. KI kann auf Datenbanken zugreifen, die Informationen über das Alter von Benutzern enthalten. Das kann beispielsweise durch den Abgleich von Ausweisinformationen, Sozialversicherungsnummern oder anderen staatlich ausgestellten Identifikationsdokumenten geschehen. Auch bei der biometrischen Datenanalyse kommt KI zum Einsatz.

Bei der KI-gestützten Prüfung von Ausweisdokumenten passieren oft Betrugsversuche. So ersetzen Betrüger Ausweisfotos oder benutzen fiktive Dokumente bei der Ausweisprüfung. Umso wichtiger ist es, auf die Qualität bei KI basierten Methoden zu achten. Die Echtheit von Dokumenten mit nur einem Bild zu überprüfen, ist keine verlässliche Methode. Zuverlässiger ist immer eine Prüfung in Echtzeit – in Form eines Live-Videos.

Richtig eingesetzt sorgen KI-basierte Lösungen für einen schnelleren Überprüfungsprozess und minimieren menschliches Fehlerpotential. Sie sollten aber auch immer im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und Datenschutzrichtlinien erfolgen.

Biometrische Verifikation

Als erprobte Methode gilt die biometrische Verifikation. Anhand dieses Erkennungsverfahrens soll überprüft werden, ob das vorhandene biometrische Material – wie Fingerabdruck oder Netzhaut – einem echten Menschen zugeordnet werden kann. Das Verfahren macht es Betrügern alles andere als leicht, denn biometrische Merkmale sind schwer bis unmöglich zu fälschen.

Bei der biometrischen Identitätsüberprüfung kommen Lebenderkennungstools ins Spiel. Lebenderkennungstools gibt es in 2 Ausführungen: aktiv und passiv. Aktive Lebenderkennungstools nutzen das sogenannte Challenger Response-Prinzip. Bei dieser Methode folgen Verbraucher vorgegebenen Schritten: Sie können dazu aufgefordert werden, bestimmte Bewegungen auszuführen. Ziel dahinter ist eine genaue Altersverifizierung mit geringer Fehlerquote: So soll sichergestellt werden, dass echte Menschen den Prozess durchführen.

Bei passiver Lebenderkennung hingegen brauchen Endbenutzer– dank verbesserter Tiefenanalyse – nichts weiter zu tun, als einige Sekunden in die Kamera zu blicken und die Altersverifizierung ist abgeschlossen. Weil ein Foto hier nicht ausreicht, geschieht die Identifizierung häufig als Videosequenz.

Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand: Passive Lebenderkennung ist schneller und weniger anstrengend. Dadurch ist auch die Wahrscheinlichkeit geringer, dass der Verbraucher den Vorgang abbricht. Passive Lebenderkennung hat aber noch weitere Vorzüge zu bieten: Sie ist fortschrittlicher und dadurch auch zuverlässiger.

Optimale User Experience (UX) für bequeme Altersverifizierung

Was macht eine optimale User Experience bei der Altersverifizierung aus? Und wie gelingt der Balanceakt zwischen erfüllten Sicherheitsanforderungen und Benutzerfreundlichkeit?

Ein schnelles Auto-Ident-Verfahren respektiert die Zeit der Endverbraucher. Bestenfalls müssen Benutzer nicht lange überlegen und wissen durch konkrete Anweisungen genau, was wie und weshalb zu tun ist. Es gilt: Je einfacher, desto besser. Ein simpler Prozess sorgt für eine hohe Conversion Rate. Um Frust und unnötige Wiederholungen möglichst zu vermeiden, hilft Feedback in Echtzeit.

Compliance als Grundstein der Altersverifizierung im E-Commerce

Unternehmen müssen bestimmte gesetzliche Vorschriften wie das Jugendschutzgesetz und Datenschutzbestimmungen einhalten. Das ist besonders wichtig in den Branchen, in denen der Verkauf von Produkten an Minderjährige gesetzlich eingeschränkt ist. Für viele Unternehmen gestaltet es sich schwierig, immer komplizierter werdenden Compliance-Anforderungen gerecht zu werden. Verstoßen sie gegen geltende Gesetze, drohen hohe Geldstrafen. Deshalb kann es je nach Situation sinnvoll sein, eine Compliance-Beratung in Anspruch zu nehmen.

Fazit: Altersverifizierung im E-Commerce

Eine optimale Lösung für Altersverifikation im E-Commerce zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Schließlich sollten Unternehmen nach einer Methode suchen, die einen Kompromiss zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit bietet – und darüber hinaus auch noch eine umfassende Reihe an weiteren Kriterien berücksichtigt. Die Implementierung eines solchen Systems kann gerade kleineren Unternehmen viel Zeit und Geld kosten, doch der Aufwand lohnt sich.

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